06.05.2014
Asthma: Wenn das Atmen schwer fällt
Zahl der Asthma-Patienten steigt / Heute ist Welt-Asthma-Tag
Jena (UKJ / me). Rund fünf Prozent der Erwachsenen und bis zu zehn Prozent aller Kinder in Deutschland leiden an Asthma, einer chronisch entzündlichen Erkrankung der Atemwege. Am Universitätsklinikum Jena (UKJ) werden diese Patienten im Funktionsbereich Pneumologie und Allergologie behandelt. Der Welt-Asthma-Tag am 6. Mai 2014 macht auf die Erkrankung aufmerksam.
„Asthmatiker haben anfallsartige Atemnot. Charakteristisch ist ein Pfeifen über der Lunge, ein brummendes Geräusch, das die Patienten auch selbst wahrnehmen“, erklärt PD Dr. Angelika Reißig, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin I am UKJ. Bei der Erkrankung sind die Atemwege verengt. „Die Bronchialmuskulatur verkrampft sich, es wird vermehrt Schleim produziert und die Schleimhaut schwillt an“, beschreibt die Asthma-Expertin.
Die Zahl an Patienten steigt, so Reißig. „Ein Grund sind Umweltfaktoren, zum Beispiel Luftverschmutzung. In Jena leiden Patienten vor allem bei nebligem Wetter.“ Generell wird zwischen zwei Asthma-Formen unterschieden: Allergischem und nicht-allergischem Asthma. Allergisches Asthma tritt vor allem in der Pollensaison auf. „Frühblüher und Gräserpollen machen Betroffenen besonders zu schaffen. In diesem Jahr hat sich das allergische Asthma aufgrund des Wetters vorverschoben, das heißt Beschwerden treten zeitiger auf. Andere Auslöser für allergisches Asthma sind zum Beispiel Tierhaare“, sagt Reißig. Allergisches Asthma tritt in der Regel bereits in der Kindheit auf. Im Gegensatz dazu, beginnt nicht-allergisches Asthma vor allem um das 40. Lebensjahr und das im Zusammenhang mit Atemwegsinfektionen.
Laut Reißig steht die Asthmakontrolle im Mittelpunkt der Therapie. „Ist das Asthma gut kontrolliert, hat der Betroffene kaum Beschwerden“, betont die Pneumologin. Reißig weist aber auch darauf hin, dass man selbst etwas tun kann, um der Erkrankung vorzubeugen. Diese Hinweise lassen aufatmen: „Alle Atemwegsinfektionen müssen rechtzeitig und ausreichend therapiert werden. Den Patienten wird geraten, die empfohlenen Schutzimpfungen wahrzunehmen. Heuschnupfen sollte durch eine spezifische Immuntherapie, Desensibilisierung, behandelt und dem sogenannten Etagenwechsel vorgebeugt werden, der zu allergischem Asthma führen kann. Außerdem wirkt Stillen vorbeugend.“
Kontakt:
PD Dr. Angelika Reißig
Oberärztin