22.05.2017
Der Hirnalterung auf der Spur
UKJ-Neurowissenschaftlerin mit Steinberg-Krupp-Alzheimer-Forschungspreis 2016 ausgezeichnet
Jena (UKJ/me). Das biologische Alter des Gehirns ist Mittelpunkt der Forschungsarbeit von Dr. Katja Franke, Diplom-Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ), die mit der BrainAGE-Methode ein Verfahren entwickelt hat, um dieses messen zu können. Für ihre Doktorarbeit wurde sie am 19. Mai 2017 mit dem Steinberg-Krupp-Alzheimer-Forschungspreis 2016 der Hirnliga e.V. in Berlin ausgezeichnet. Der Preis würdigt Wissenschaftler, die einen besonders wichtigen wissenschaftlichen Beitrag auf dem Gebiet der Alzheimer-Forschung geleistet haben und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Seit fast zehn Jahren forscht sie auf dem Gebiet der Bestimmung des biologischen Hirnalters, u.a. in Bezug auf die Alzheimer-Demenz. In ihrer Doktorarbeit hatte sie die Methode entwickelt. „Bei der BrainAGE-Methode kann mittels bestimmter Strukturmerkmale der MRT-Untersuchung das biologische Alter des Gehirns errechnet werden. Dies dient der frühzeitigen Erkennung und einer verbesserten Prognose von Alzheimer Demenz“, erklärt Franke. „Unser Interesse gilt nicht nur Patienten, die sich im Anfangsstadium der Alzheimer-Demenz befinden, sondern auch verstärkt Patienten, bei denen noch nicht sicher ist, ob sie daran erkranken werden“, ergänzt sie.
Bereits 2014 wurde die Diplom-Psychologin ausgezeichnet: Sie erhielt den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft 2014 im Bereich Neurowissenschaften.
In der „Structural Brain Mapping Group“ arbeitet die 39-Jährige zusammen mit ihren Kollegen an der Weiterentwicklung der BrainAGE-Methode. „Wir konnten bereits feststellen, dass sich der individuelle Lebensstil und Erkrankungen wie Altersdiabetes auf die Hirnalterung auswirken.“
In ihrem DFG-Forschungsprojekt “BrainAGE bei Jugendlichen“ knüpft sie an ihre bisherige Forschungsarbeit an. Franke: „In diesem Projekt werden die Auswirkungen verschiedener Faktoren, beispielsweise der Konsum von legalen und illegalen Drogen während der Adoleszenz oder mütterliches Rauchen während der Schwangerschaft, auf die individuelle Hirnreifung erforscht.“
Ansprechpartner:
Dr. Katja Franke
Klinik für Neurologie & Klinik für Psychiatrie, Universitätsklinikum Jena