Jena (UKJ/kbo). Für eine ganzheitliche Betreuung von Mutter und Kind: Die beiden Hebammen aus der Geburtsmedizin des Uniklinikums Jena (UKJ), Susanne Nestler und Katrin Merker, sind bundesweit die ersten ihres Faches, die zu Diabetesassistentinnen ausgebildet wurden. Ihr vertieftes Wissen bringen die beiden direkt am Kompetenzzentrum Diabetes und Schwangerschaft des UKJ ein, wo sie einmal wöchentlich werdende Mütter mit Schwangerschaftsdiabetes beraten und schulen.
Die Initiative, neben anderen medizinischen Berufen auch Hebammen zur Ausbildung zur Diabetesassistentin bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zuzulassen, kam direkt aus dem UKJ. Geburtsmedizinerin und Diabetologin PD Dr. Tanja Groten, die das Kompetenzzentrum Diabetes und Schwangerschaft leitet, hatte dies im Ausschuss für Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung der DDG beantragt. Seit Ende 2019 können sich auch Hebammen offiziell zu zertifizierten Diabetesassistentinnen qualifizieren. „Wir sehen, dass Schwangerschaftsdiabetes tendenziell zunimmt. Umso wichtiger ist eine ganzheitliche Betreuung der werdenden Mütter“, beschreibt es PD Dr. Groten. „Wer, wenn nicht Hebammen, könnten näher dran sein an den Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes“, begründet sie ihr Anliegen.
„Ich freue mich sehr über diese Weiterbildung“, sagt Hebamme Katrin Merker. „Vorsorge und Beratung gehören schließlich zu den Kernaufgaben einer Hebamme und es ist sehr schön, dass ich die Frauen nun noch besser betreuen kann.“ Das sieht ihre Kollegin ganz genauso. „Alles, was wir mehr lernen und wissen, kommt letztlich den Müttern und ihren Kindern zugute“, findet Susanne Nestler. Die beiden Hebammen schulen Mütter mit Schwangerschaftsdiabetes sowohl in Gruppen als auch im Einzelgespräch und erklären ihnen unter anderem, worauf sie bei der Ernährung zu achten haben. Groten plant, noch weitere Hebammen des UKJ zu Diabetesassistentinnen ausbilden zu lassen, um das Betreuungs- und Beratungsangebot für Mütter mit Diabetes weiter auszubauen.