Studien
Verbundprojekte
Irritationsfreies und emotionssensitives Trainingssystem (IRESTRA)
Irritationsfreies und emotionssensitives Trainingssystem (IRESTRA)
Teilprojekt: Irritationsfreies und emotionssensitives Trainingssystem
Link zur Webseite von Irestra: https://www.irestra.de/index.html
Projektträger: BMBF (FKZ: 16SV7209)
Projektlaufzeit: 2015 – 2017
Projektleitung: Prof. O. Guntinas-Lichius
Im Rahmen des Verbundprojektes IRESTRA wird ein technisches System entwickelt, das Aufgaben aus dem Bereich der dezentralisierten Therapie und Intervention v.a. bei älteren Menschen lösen kann. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der optimalen ‚Kooperationsfähigkeit‘ dieses Systems mit Patienten. Eine Voraussetzung für die Kooperationswilligkeit des Probanden ist die irritationsfreie Aufnahme der relevanten Informationen (Mimik, Gestik, Körpersprache). Irritationsfrei bedeutet, dass der Proband nicht an Drähte angeschlossen ist, nicht unnatürlicher Beleuchtung ausgesetzt ist, sich ‚unbeobachtet‘ fühlt und dadurch seine Emotionen nicht beeinflusst werden. Die Aufnahme der visuellen Daten erfolgt optisch mit hochauflösenden 2D/3D-Bilderfassungssystemen und entsprechenden Auswertealgorithmen. Das Training des Auswertesystems erfolgt mit Hilfe vorhandener Datenbanken bzw. mit zusätzlichen Mustervideos, die gezielt unter Nutzung bekannter kognitionswissenschaftlicher und psychologischer Kenntnisse und abgestimmt auf das avisierte Trainingsszenario und die besondere Patientengruppe (ältere Menschen bzw. Patienten mit gestörter Mimik durch Fazialisparese) generiert werden. Das technische System muss aus diesen Messdaten unter Nutzung entsprechender Algorithmen in die Lage versetzt werden, emotionale Expressivität und Aufmerksamkeit etc. des Probanden möglichst fehlerfrei zu erfassen und adäquat darauf reagieren.
Ansprechpartner
Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Innovative Methoden und Technologien für das räumliche Hören und Sprachverstehen mit Hörimplantaten
Hintergrund
Weltweit nimmt der Anteil der Bevölkerung mit verminderter Hörfähigkeit zu. Damit entsteht ein zunehmender Bedarf an Hörrehabilitation. Bestimmte Arten von Hörschädigungen erfordern die Versorgung mit Hörimplantaten. Dazu zählen u. a. Cochlea-Implantate (CI) und Knochenleitungs-Implantate (KLI). Durch Verwendung eines solchen Implantates kann das Hörvermögen jedoch nicht vollständig wiederhergestellt werden. Beispielsweise existieren Defizite beim räumlichen Hören, welche in verschiedenen Alltagssituationen für die Betroffenen zu Einschränkungen führen. Dazu zählen reduzierte oder fehlende Fähigkeiten zur Lokalisierung von Schallquellen und damit einhergehend auch ein vermindertes Sprachverständnis im Störlärm.
Projektziel
Das Projektziel der Forschergruppe ist es, innovative Methoden und Technologien zu entwickeln, die das räumliche Hören und damit auch das Sprachverstehen mit derartigen Hörhilfen verbessern. Diese Methoden sollen einerseits allgemein für Hörhilfen anwendbar sein, andererseits speziell für die Implantattypen CI und KLI abgestimmt werden. Im Falle der CI bedarf dies der Anwendung neuartiger biologisch-inspirierter Signalverarbeitungsmethoden, welche vom Fraunhofer IDMT entwickelt werden. Im Falle der KL-Hörer wird an der Technische Universität Ilmenau ein aufsitzender, d.h. nicht implantierbarer Knochenleitungs-Hörer zur mechanischen Stimulation auf der Basis piezoelektrischer Wandler entwickelt und dessen und Wirkprinzipien untersucht.
Den übergeordneten methodischen Rahmen bilden regelmäßige Wahrnehmungsuntersuchungen zum Richtungshören und zur Sprachwahrnehmung mit Normalhörenden und CI-Patienten, welche von Mitarbeitern der HNO-Abteilung, unter Leitung von Prof. Dr. Guntinas-Lichius, begleitet werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen fließen anschließend in die weitere Entwicklung der Methoden und Technologien für CI und KLI ein.
Sehen sie hierzu auch unseren Image-Film.
Beteiligte Projektpartner
- Fraunhofer IDMT, Ilmenau, Prof. Peter Husar (Forschergruppenleiter)
- Technische Universität Ilmenau, Fachgebiet Mechatronik, Prof. Thomas Sattel
- Technische Universität Ilmenau, Fachgebiet Medientechnik, Prof. Brandenburg
Förderer
Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
Ansprechpartner
Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde