Die chirurgische Therapie eines malignen Tumors des oberen Luft- und Speiseweges (Mundhöhle, Pharynx und Larynx) kann zu erheblichen funktionellen Störungen der Stimmbildung, des Schluckaktes und der Lebensqualität führen.
Alternativ hat sich in den letzten Jahren die Entfernung der Tumoren mithilfe des CO2-Lasers über den Mund (transoral) unter weitestgehender Erhaltung der Funktionen etabliert.
Die transorale mikroskopgestützte Laserchirurgie ist ein inzwischen etabliertes onkologisches Therapieverfahren.
Die "klassischen" Operationsverfahren zeichnet aus, dass von außen der Tumor mit weit möglichen Sicherheitsabstand unter Mitnahme von eventuell erhaltenswürdigen funktionellen Strukturen entfernt wird.
Dagegen ergibt sich bei der laserchirurgischen Tumorresektion ein völlig anderes chirurgisches Konzept. Auf Grund der besonderen Eigenschaften des CO2-Lasers (Versiegelung von Lymphgefäßen und kleineren Blutgefäßen) kann unter Nutzung des Operationsmikroskops, vom Tumor kommend, dieser schrittweise unter mikroskopischer Kontrolle der Resektion in der Tiefe und am Resektionsrand entfernt werden. Das erfordert ein Umdenken in der gewohnten Anatomie des Operationsfeldes, denn jetzt werden die Strukturen von innen nach außen und nicht wie gewohnt umgekehrt dargestellt.
In der Kombination der beiden Komponenten CO2-Laser und Mikroskop ist so eine sichere Resektion des Tumors unter Erhalt von benachbarten funktionellen Strukturen möglich, so dass in der Regel eine Rekonstruktion nicht erforderlich wird.
Die Anwendung der Laserchirurgie lässt alle anderen Möglichkeiten der chirurgischen oder radiologischen Tumortherapie in der Kombination zu. Insbesondere kann auch im Einzelfall die Laserresektion mit einer Rekonstruktion kombiniert werden (z. B. im weichen Gaumen).
Die CO2-Laserchirurgie ist aus unserer Sicht in der Hand des Erfahrenen eine sichere und patientenfreundliche Therapiemethode für Mundhöhlen-, Pharynx- und Kehlkopfkarzinomen mit guten onkologischen Ergebnissen.
Die Diagnose Kehlkopfkrebs bedeutet für den Betroffenen einen plötzlichen und erheblichen Einschnitt. Insbesondere die Angst vor dem Verlust des Kehlkopfes, unseres wichtigsten Kommunikationsorgans, der Stimme, beschäftigt die Patienten sehr. Dabei bedeutet Kehlkopfkrebs in vielen Fällen heutzutage nicht Verlust des gesamten Kehlkopfs. In vielen Fällen können wir heute unter dem Operationsmikroskop exakt mit einem Laser den vom Tumor befallenen Kehlkopfanteil entfernen und das gesunde Gewebe schonen. Auf diese Weise können für das Sprechen und Schlucken notwendige Teile des Kehlkopfes häufig mit hoher Präzision erhalten werden.
Dadurch kann für eine Vielzahl von Patienten eine Heilung vom Tumorleiden erreicht werden, ohne dass die für die Lebensqualität wichtigen Funktionen Schlucken und Sprechen zu sehr beeinträchtigt werden.