Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung mit Nasenpolypen auch chronische Rhinosinusitis mit Polyposis nasi (CRSwNP) genannt, ist eine chronische Entzündung der Schleimhaut von Nase und Nasennebenhöhlen. Weltweit sind ca. 10 % der Allgemeinbevölkerung davon betroffen. Die Patienten leiden unter Nasenatmungsbehinderung, Riechstörung, starke Nasensekretion, Schlafstörungen, Druckgefühl im Bereich des Kopfes bis zu starken Schmerzen, welche zur Einschränkung der Lebensqualität führen. Zur Diagnostik wird die HNO-Untersuchung mit Endoskopie, Nasendurchflussmessung, Riechprüfung sowie die Computertomografie der Nasennebenhöhlen verwendet. Zur Standardtherapie zählen die intranasale Gabe von Kortikosteroiden, die kurzzeitige orale Gabe von Kortikosteroiden sowie die funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenoperation. Da es vor allem bei Patienten mit gleichzeitig bestehendem Asthma bronchiale und Schmerzmittelunverträglichkeit häufig zu einem Wiederauftreten der Nasenpolypen kommt, war in den vergangenen Jahren hier eine ASS-Desaktivierung sinnvoll. Dabei wurde über 3 bis 5 Jahren täglich ASS eingenommen, um das Polypenwachstum zu verlangsamen. Seit 2019 sind mittlerweile drei Biologika zugelassen, die die häufig zugrundeliegende Th2-Inflammation hemmen. Dadurch können bereits bestehende beidseitige Nasenpolypen verkleinert, Symptome verringert und die Lebensqualität verbessert werden. Bei den drei Biologika handelt es sich um den IL-4/IL-13-Antikörper Dupilumab, den IgE-Antikörper Omalizumab und den IL-5-Antikörper Mepolizumab. Diese drei Antikörper werden bereits seit vielen Jahren in der Asthma-Therapie eingesetzt, haben sich bewährt, auch weil sie nebenwirkungsarm sind. Patienten mit Nasenpolypen können sich bei uns in der Allergiesprechstunde über die beste, für Sie geeignete Therapie beraten lassen.