Sjörgen Syndrom
Das Sjögren-Syndrom ist eine Überreaktion des Immunsystems (Autoimmunerkrankung), bei der durch den Angriff des Immunsystems auf den eigenen Körper Tränen- und Speicheldrüsen im Verlauf von Jahrzehnten geschädigt werden. Die Patienten bemerken meist ab einem Alter von 40-50 Jahren eine zunehmende Trockenheit der Augen und der Mundhöhle. Sjögren-Syndrome können sowohl ohne weitere Grunderkrankung ("primär") oder zusammen mit weiteren rheumatischen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis ("sekundär") auftreten. Die Ursachen des Sjögren-Syndroms sind unbekannt. Wie fast alle Autoimmunerkrankungen ist das Sjögren-Syndrom bei Frauen häufiger als bei Männern. Es wird die Häufigkeit zwischen 1:100 und ca. 1:1000 angegeben, die Krankheit ist also ausgesprochen häufig.
Bei Verdacht auf ein Sjögren-Syndrom müssen zunächst objektive Tests zur Messung der Mund- und Augentrockenheit erfolgen. Wenn die Tränen- und/oder Speichelproduktion vermindert ist, sollten Blutuntersuchungen erfolgen. Bislang existierten keine Labormarker, die entweder sehr häufig beim Sjögren-Syndrom vorliegen oder sehr spezifisch für diese Erkrankung sind. Die in Deutschland am häufigsten als Marker des Sjögren-Syndroms verwendeten Autoantikörper gegen SSA (Ro) liegen beispielsweise nur bei ca. 40-50 % der Patienten vor. 1997 wurden erstmals Autoantikörper gegen alpha-Fodrin als neuer Marker des Sjögren-Syndroms beschrieben. Dieser neue Bluttest fällt bei 93 % der Patienten mit Sjögren-Syndrom pathologisch aus.
Die Behandlung der Beschwerden erfolgt zunächst symptomatisch, dass heißt Substitution von künstlichen Tränen oder durch Einnahme von Pilocarpin. Als Behandlung der Mundtrockenheit sollten die Patienten reichlich trinken und zur Vorbeugung von Karies eine intensive Zahnpflege betreiben. Bei gehäuften Infekten der oberen Atemwege sollten prophylaktische Inhalationen mit Kochsalzpräparaten oder noch effektiver tägliche Nasenduschen angewendet werden. Wichtig ist die regelmäßige Untersuchung der Ohrspeicheldrüsen durch Ultraschall Es kann zu einer Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis) kommen, die anschließend in eine Verkleinerung (Atrophie) übergeht. Zur Diagnose wird eine Biopsie der Mundschleimhaut durchgeführt. Bei einem Sjoergen Syndrom ist das Risiko an einem Non Hodgkin Lymphom, einer bösartigen Erkrankung, die an der Ohrspeicheldrüse in Erscheinung treten kann, deutlich erhöht.