Im September 2023 erhielten 10 Mitarbeiter:innen des IPMPP ihr Zertifikat als SP-Trainer:innen.
10.10.2024: 14:00 - 15:30 Uhr Casting für SchauspielpatientInnen im Konferenzraum der Stoystraße 3
Herzlich willkommen !
Seit 2004 werden an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität durch unser Institut SchauspielpatientInnen (SP)* für die medizinische Lehre eingesetzt. Im Laufe der Zeit wurden durch Dr. Swetlana Philipp rund 200 SP verschiedenen Alters ausgebildet und derzeit sind etwa 30 SP aktiv. Gute medizinische Kommunikation ist für PatientInnen und ÄrztInnen sehr wichtig und deshalb ein integraler Bestandteil der medizinischen Ausbildung.
Sie interessieren sich dafür, SP zu werden und möchten Genaueres über Voraussetzungen, Konditionen und die Ausbildung erfahren?
Sie möchten in Ihrer Lehre SP einsetzen und suchen ausgebildete und passende SP?
*Hinweis: Unter Fachpersonen werden SchauspielpatientInnen auch Simulationspersonen, SimulationspatientInnen oder Standardisierte PatientInnen genannt, wobei wir mit der Abkürzung SP all diese Personengruppen meinen.
SchauspielpatientInnen (SP) übernehmen eine wichtige Rolle in der Ausbildung von Medizinstudierenden und in der Weiterbildung von medizinischem Personal.
Auf diese Weise können herausfordernde Situationen in der Begegnung von Ärzten und Pflegenden mit Patienten spielerisch geübt und reflektiert werden.
Das reicht von der Anamnese über Aufklärungsgespräche bis zur schwierigen Situationen des Überbringens schwerwiegender Nachrichten.
SP sind ein "Medium" für die Lernenden, um Selbst- und Fremdwahrnehmung im ärztlichen Gespräch miteinander abzugleichen.
SchauspielpatientInnen (auch Simulationspersonen, Standardisierte Patienten oder Simulationspatienten genannt = SP) werden zum Einüben kommunikativer und praktischer Fähigkeiten in der medizinischen Ausbildung eingesetzt.
In Rollenspielen können Studierende kommunikative und praktische Kompetenzen üben und sich dadurch darauf vorbereiten, schwierige Gesprächssituationen zu meistern. Nach dem Arzt-Patient-Gespräch gibt ein SP eine Rückmeldung an die Studierenden, was ihnen gut getan hat und was sie sich beim nächsten Mal anders wünschen würden.
Durch dieses unmittelbare Feedback aus Sicht des Patienten (SP) entsteht ein besonderer Lerneffekt, denn die Studierenden können in geschützter Umgebung erfahren, wie ihr Verhalten auf den Patienten wirkt und was es in ihm auslöst. Sowohl für die Rolle als auch das Geben von Feedback wird jeder SP geschult.
Ein SP
Vorteile des Einsatzes von SP
Die Medizinische Fakultät folgt mit dem SP-Programm nationalen und internationalen Ausbildungsstandards für Medizinstudierende.
Hier finden Sie Links zu YouTube-Filmen, in denen gezeigt wird, wie Kommunikation an anderen medizinischen Fakultäten mit SP unterrichtet wird.
Göttingen (2022) Simulationspersonen im Lehrhospital - YouTube
Mainz (2018) CampusTV Mainz 252 - Lernklinik - YouTube
Mannheim (2017) Campus-TV: Simulationspatienten helfen Medizinstudenten - YouTube
Freiburg (2013) Medizinstudenten proben mit Schauspielern den Ernstfall - YouTube
SP werden eingesetzt in:
Durch ein strukturiertes, verstehensorientiertes Feedback von den SP, den Dozierenden und Kommilitonen erhalten die Lernenden im Anschluss an das Simulationsgespräch Hinweise auf Stärken und Ansatzpunkte zur Verbesserung ihrer Kommunikation mit PatientInnen. In der Ausbildung der SP gibt es ein Feedbacktraining, wo wir üben WIE und WORÜBER man Feedback geben kann. Ein Überblick über die im Kurs genutzten Feedbackregeln finden Sie hier.
Im September 2023 erhielten 10 Mitarbeiter:innen des IPMPP ihr Zertifikat als SP-Trainer:innen.
10.10.2024: 14:00 - 15:30 Uhr Casting für SchauspielpatientInnen im Konferenzraum der Stoystraße 3
Artikel:
Im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) werden verschiedene professionelle Rollen beschrieben, die eine Ärzt*In in ihrem Berufsleben einnimmt. Eine der ärztlichen Kompetenzrollen, die im Studium vermittelt werden, wird als "Kommunikator*in" bezeichnet und beinhaltet soziale und kommunikative Kompetenzen in der ärztlichen Gesprächsführung.
Um realitätsnahe, sichere und messbare Gesprächssituationen zu erzeugen und die systematische Vermittlung kommunikativer Kompetenzen in der medizinischen Aus- und Weiterbildung sicherzustellen, richten wir unser SP-Programm an den Internationalen Standards of Best Practice der Association of Standardized Patient Educators (ASPE) aus.
Wir stellen sicher, dass unsere SP in einem sicheren und wertschätzenden Arbeitsumfeld eingesetzt werden. Daher überprüfen wir für jede Rolle die persönliche Eignung der SP, den beruflichen Hintergrund und mögliche Kontraindikationen wie zum Beispiel persönliche Belastungen. Wenn ein SP z.B. gerade selbst einen Angehörigen verloren hat, werden wir beim Einsatz zum Thema Überbringen schwerwiegender Nachrichten besonders behutsam vorgehen und eine Eignung für diese Rolle gemeinsam mit der SP genau abwägen. Zudem kommen wir den Informationspflichten nach Artikel 13 der Datenschutzgrundverordnung nach.
Damit vergleichbare Gesprächssituationen entstehen, etablieren wir standardisierte Vorgehensweisen in den Kursen bzw. OSCE-Prüfungen. So gewährleisten wir, dass die Abläufe für unsere SP stets planbar und transparent sind. Bei Prüfungen werden beispielsweise mit allen beteiligten SP sowohl die Rolle als auch der genaue Prüfungsablauf inklusive dem Geben von Feedback bereits im Vorhinein mit den PrüferInnen geprobt. Innerhalb des SP-Programms werden alle Beteiligten für jede Rolle speziell geschult. Mithilfe unserer standardisierten Rollenmaske informieren wir die SP über wesentliche Hintergrundinformationen wie Symptome oder Persönlichkeitseigenschaften der zu spielenden Person und vermitteln transparent die konkreten Lernziele des Gesprächs und der Lehrveranstaltung. Zudem erhalten die SP allgemeine Feedbackschulungen, sowie standardisierte und thematisch angepasste Feedbackbögen.
Für den reibungslosen Ablauf innerhalb der Kurse wird angestrebt, jede Lehrperson im Rahmen des „SP-Führerscheins“ zum Umgang mit SP in der Lehre auszubilden.
Um den hohen Standard unseres SP-Programms zu erhalten, führen wir regelmäßig Kursevaluationen und Supervisionen in Zusammenarbeit von Lehrpersonen und SP durch.
Bevor Sie in Ihrer Lehrveranstaltung SP einsetzen, ist es sinnvoll, den „SP-Führerschein“ zu absolvieren. Der „SP-Führerschein“ ist eine zweistündige Ausbildung, in der Sie lernen eine Lehreinheit mit SP zu planen, eine SP Rolle entsprechend der Lernziele zu entwickeln und Abläufe und Feedback gezielt zu moderieren. Wenden Sie sich bei Interesse an Swetlana Philipp (Kompetenzzentrum für Medizinische Kommunikation)!