Daten & Fakten
Bauzeit: 2019 – 2022
Nutzfläche: 5.700m²
Förderbetrag: 40 Mio. €
Besonderheiten: 3 Strahlenschutzbunker mit 2 neuen Linearbeschleunigern, 90 Patientenbetten, davon 62 Allgemeinpflegebetten
Daten & Fakten
Bauzeit: 2019 – 2022
Nutzfläche: 5.700m²
Förderbetrag: 40 Mio. €
Besonderheiten: 3 Strahlenschutzbunker mit 2 neuen Linearbeschleunigern, 90 Patientenbetten, davon 62 Allgemeinpflegebetten
Direkt an den bestehenden Gebäudekomplex A schließt sich der neue Gebäudeteil „A5“ an. Der Innenausbau ist fertig gestellt, voraussichtlich im Herbst 2022 werden die Nutzer einziehen können.
Im neuen Gebäudeteil werden die Klinik für Strahlentherapie, die Klinik für Geriatrie, die Hautklinik, das Schlaflabor, eine Intensiv-Station sowie zwei Allgemeinpflege-Stationen untergebracht. Außerdem wird das Gebäude neue Diensträume für das Team der Zentralen Notfallaufnahme beherbergen.
Über eine Brücke sind die OP- und Intensivbereiche der Gebäudekomplexe A und C nun direkt miteinander und mit der Zentralsterilisation verbunden.
Jena (ukj / ane). Vor dreieinhalb Jahren, im November 2016, ist am Universitätsklinikum Jena in Lobeda der zweite Bauabschnitt feierlich eröffnet worden. Heute sind für den noch ausstehenden Gebäudekomplex A5 des größten Krankenhauses im Freistaat Thüringens die Rohbauarbeiten offiziell abgeschlossen worden. Insgesamt werden 49 Millionen Euro investiert, der Freistaat Thüringen stellt dabei eine Fördersumme von 36 Millionen Euro zur Verfügung.
„Das Gebäude A5 bildet einen weiteren Meilenstein für unseren Campus“, betont Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, Kaufmännischer Vorstand des UKJ. „Architektonisch wird A5 - als letzter großer Mosaikstein unseres neuen Klinikums - mit dem bereits errichteten Gebäudekomplex ein stimmiges Ensemble bilden. Es gibt nur selten die Chance, ein Klinikum dieser Größenordnung an einem Standort in einem hochmodernen und zugleich multifunktionalen Neubau zusammenzuführen. Wir danken der Landesregierung und den beteiligten Ministerien für die Unterstützung.“
Das Bauprojekt beinhaltet einen weiteren Klinikkomplex mit einer Nutzfläche von 5.650 m². Auf sechs Ebenen werden insgesamt 470 Räume zur Verfügung stehen. Beherbergen wird das Gebäude die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, die Klinik für Geriatrie, die Klinik für Hautkrankheiten, ein Schlaflabor, eine zusätzliche Intensivstation, zwei Allgemein-Pflegestationen - eine davon ist bei Bedarf als IMC [Intermediate Care] nutzbar -, die psycho-onkologische Tagesklinik sowie Räumlichkeiten für die Lehre.
Architektonisch ist A5 unmittelbar an den Neubau A4 angebunden. Durch einen internen Verbindungsgang werden die beiden zentralen Operationsbereiche des 1. und 2. Bauabschnittes zu einem zusammenhängenden OP-Bereich mit 25 OP-Sälen verbunden, mit einer ebenen-gleichen Anbindung an die Zentralsterilisation. Das bedeutet eine enorme logistische Erleichterung.
Mit Fertigstellung von A5 befinden sich künftig alle somatischen Bereiche mit Patientenversorgung an einem Standort. Dies führt zu einer Optimierung der Behandlungsqualität, von der Geburtshilfe bis zur Geriatrie. Zu den enormen Verbesserungen zählen dabei besonders die Vergrößerung der internistischen Intensivstation, die direkte Anbindung der Strahlentherapie an die Kliniken des Universitätstumorcentrums sowie die interdisziplinäre Anbindung der Klinik für Geriatrie an die anderen somatischen Disziplinen.
Der Standort in Lobeda hat sich die Versorgungsqualität für die Patienten speziell durch die große Nähe entscheidend verbessert. Die unterschiedlichen Disziplinen arbeiten jetzt noch enger zusammen. Gerade das macht moderne Medizin aus. Patienten und Mitarbeiter müssen nicht mehr durch die Stadt fahren bzw. gefahren werden. Der zweite Bauabschnitt bietet hervorragende Möglichkeiten, um gemeinsam Abläufe optimal zu gestalten, was sich mit A5 nochmals enorm verbessert.
Planmäßige Eröffnung von A5 ist für Herbst 2021 geplant. Generalunternehmer für die Errichtung des Gebäudes ist die BAM Deutschland AG.
Historischer Hintergrund:
Mit dem Abbruch des am 11. Dezember 1980 eröffneten Klinikgebäudes für Innere Medizin ist ein Kapitel Medizingeschichte in Jena-Lobeda zu Ende gegangen. Der erste Spatenstich für das in typischer DDR-VGB-Bauweise (Vereinheitlichter Geschossbau) errichtete Gebäude wurde am 9. Dezember 1975 gesetzt. Die neue Klinik wurde in eine Klinik für Innere Medizin I und eine Klinik für Innere Medizin II untergliedert. Während die KIM I aus der ehemaligen Medizinischen Klinik in der Bachstraße hervorging, lagen die Wurzeln für die KIM II im Städtischen Krankenhaus, das noch einige Jahre als Geriatrie weiter betrieben und 1996 endgültig geschlossen wurde. Das Hörsaalgebäude in Lobeda ging 1982 in Betrieb und wurde 2011 abgerissen. 1992 erfolgte eine Neustrukturierung der Klinik, bei der vier eigenständige Kliniken für Innere Medizin mit etwa gleich großer Bettenzahl gebildet wurden.
Bereits Ende 1990 begannen die Verhandlungen zu einem Neubau des Universitätsklinikums. 2004 wurde der erste Bauabschnitt des „Klinikum 2000“ bezogen. Der erste Teil des zweiten Bauabschnitts wurde 2016 eröffnet. Mit der Errichtung von A5 findet dieser 2. Bauabschnitt seinen Abschluss.
Jena (ukj/ane). Thüringens größtes Bauprojekt geht in die nächste Phase: Am Universitätsklinikum Jena (UKJ) wurde am heutigen 7. Dezember der Vertrag zwischen dem Universitätsklinikum und der BAM Deutschland AG zur Errichtung des A5-Gebäudes unterzeichnet. Damit sind die Weichen für den noch ausstehenden Gebäudekomplex des größten Krankenhauses im Freistaat gestellt worden.
„Das UKJ ist für Thüringen von zentraler Bedeutung“, sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Es sichere nicht nur eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau, sondern bündele zugleich Forschungskompetenzen im Bereich der Gesundheit und Lebenswissenschaften. „Gerade im Bereich der Sepsis- und der Alternsforschung, aber auch im Bereich der medizinischen Photonik gehört das UKJ zu den führenden Forschungseinrichtungen in Deutschland. Das zeigt nicht zuletzt die Beteiligung des UKJ am erfolgreichen Exzellenzcluster ‚Balance of the Microverse‘ in diesem Jahr. Wir wollen dieses erfolgreiche Thüringer Forschungsprofil auch in den kommenden Jahren weiter ausbauen.“ Der Klinikneubau schaffe dafür beste Bedingungen, so der Wissenschaftsminister. „Ich freue mich deshalb, dass heute dieser Vertrag abgeschlossen werden konnte. Das Gebäude A5 stellt einen weiteren Meilenstein in der beeindruckenden Neubauhistorie des UKJ dar.“ Der Freistaat fördert die Baukosten des Klinikneubaus mit insgesamt mehr als 232 Millionen Euro. Davon entfallen rund 36 Millionen Euro auf das Gebäude A5. Den Förderbescheid hierfür übergab Tiefensee am heutigen Tage an die UKJ-Vorstände. Die Gesamtinvestition für das A5 liegt bei rund 49 Millionen Euro.
„Aufgrund der Entwicklung in den vergangenen sechs Jahren und der sich daraus ergebenden perspektivischen Veränderungen war es erforderlich, die Planungen für das Gebäude A5 aus dem Jahre 2011 an diese Erfordernisse anzupassen und die Bettenkapazitäten zu erhöhen. Wir sind froh, im Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens mit der BAM Deutschland AG einen kompetenten Generalunternehmer für diese komplexe Aufgabe gefunden zu haben“, erklärte Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, Kaufmännischer Vorstand des UKJ. „Architektonisch wird A5 – als letzter großer Mosaikstein unseres neuen Klinikums – mit dem bereits erreichten Gebäudekomplex ein stimmiges Ensemble bilden. Es gibt nur selten die Chance, eine Klinik dieser Größenordnung an einem Standort zusammenzuführen. Wir danken der Landesregierung und den beteiligten Ministerien für die Unterstützung.“
PD Dr. Jens Maschmann, Medizinischer Vorstand am UKJ, betont den bespielhaften Beitrag des UKJ zur Optimierung der Patientenversorgung in Thüringen, von der Geburtshilfe bis zur Geriatrie. „Die Vergrößerung der internistischen Intensivstation, die direkte Anbindung der Strahlentherapie an die Kliniken des Universitären Tumorzentrums, die unmittelbare Nähe der Geriatrie für Diagnostik- und Therapieverfahren sowie der interne Verbindungsgang, der beide Zentral-OPs miteinander verbindet – A5 verbessert die Krankenversorgung enorm. Diese Bündelung von universitärer Krankenversorgung, Forschung und Lehre ist einzigartig in Thüringen.“
Für eine moderne Hochschulmedizin spielt besonders die Integration von Forschung und Lehre eine entscheidende Rolle. „Mit der Umsetzung des A5-Gebäudes haben wir unser Vorhaben, einen modernen Medizincampus für Ärzte, Wissenschaftler und Studenten in Jena zu errichten, vollendet“, sagte Prof. Klaus Benndorf, Wissenschaftlicher Vorstand am UKJ, zur Bedeutung des Bauprojekts für den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Jena. Dieses Vorhaben sei ein weiterer Baustein, der den Standort Lobeda zunehmend attraktiv für sich ansiedelnde Forschungs- und Technologieinstitutionen mache.
„Wir freuen uns über das Vertrauen, das uns die für den Bau Verantwortlichen mit der heutigen Vertragsunterzeichnung entgegenbringen“, so Frank Schreiber, Vorstand der BAM Deutschland AG. Diese ist aus der Fusion von Müller-Altvatter Bauunternehmung und Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau hervorgegangen und gehört zu den führenden deutschen Bauunternehmen. Als Tochter der niederländischen Royal BAM Group mit einem Jahresumsatz von rund 7 Milliarden Euro zählt BAM zudem zu einem der größten Baukonzerne Europas. Das Gebäude A5 wird über die Niederlassung in Dresden umgesetzt.
Hintergrund:
Mit dem Abbruch der am 11. Dezember 1980 eröffneten Klinik für Innere Medizin ist ein Kapitel Medizingeschichte in Jena-Lobeda zu Ende gegangen. Der erste Spatenstich für das in typischer DDR-VGB-Bauweise (Vereinheitlichter Geschossbau) errichtete Gebäude wurde am 9. Dezember 1975 gesetzt. Die fünfjährige Bauphase war durch die Probleme der Planwirtschaft geprägt – dazu gehörten Materialmangel, etwa bei Bauholz und Aluminium für die Fenster, verspätete Lieferung von Betonelementen und Querelen um Bauarbeiter und Materiallieferungen mit den Verantwortlichen des damaligen Bezirks Gera, zu dem Jena gehörte.
Die neue Klinik wurde in eine Klinik für Innere Medizin I und eine Klinik für Innere Medizin II untergliedert. Während die KIM I aus der ehemaligen Medizinischen Klinik in der Bachstraße hervorging, lagen die Wurzeln für die KIM II im Städtischen Krankenhaus, das noch einige Jahre als Geriatrie weiter betrieben und 1996 endgültig geschlossen wurde. Das Hörsaalgebäude in Lobeda ging 1982 in Betrieb und wurde 2011 abgerissen. 1992 erfolgte eine Neustrukturierung der Klinik, bei der vier eigenständige Kliniken für Innere Medizin mit etwa gleich großer Bettenzahl gebildet wurden.
Bereits Ende 1990 begannen die Verhandlungen zu einem Neubau des Universitätsklinikums. 2004 wurde der erste Bauabschnitt des „Klinikum 2000“ bezogen. Der erste Teil des zweiten Bauabschnitts wurde 2016 eröffnet. In einer vorerst letzten Bauphase entsteht nun auf dem Areal der ehemaligen Klinik für Innere Medizin der Gebäudekomplex A5.
A5: Zahlen, Daten, Fakten