Thema und Fragestellung
Während die Auswirkungen politischer Verfolgung und anderer SED-Unrechtsformen auf die psychische Gesundheit vergleichsweise gut untersucht sind, stehen belastbare Studien zu den Zusammenhängen zwischen SED-Unrecht und körperlichen Langzeitfolgen bzw. Erkrankungen aus, obwohl diese (kausale) Verbindung von Betroffenen immer wieder reklamiert und anhand von Einzelfällen auch plausibilisiert wird.
Methodisches Vorgehen
- Mittels eines multimethodalen Ansatzes, der etablierte Fragebögen, standardisierte Interviews zur körperlichen Gesundheit sowie die Rekonstruktion der individuellen Krankengeschichte anhand medizinischer Dokumente zusammenführt, soll ein große Anzahl (N= 200) von Betroffenen von SED-Unrecht wie z. B. Opfer von Staatsdoping untersucht werden, die in Kooperation mit den Landesbeauftragten, Opferverbände, über Medienaufrufe und im „Schneeballsystem“ zur Studienteilnahme eingeladen werden.
- Wie in TP 5.4.2 erlaubt die Anwendung der an Untersuchungen des RKI angelehnten Methoden einen Abgleich mit repräsentativen Befunden der Allgemeinbevölkerung.
- Daran anschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und publiziert.
Veröffentlichungen
- Bierstedt, A., Flemming, E., Krogmann, D., & Spitzer, C. (2024). DDR-Leistungssportler:innen und Staatsdoping. In: B. Strauß, J. Frommer, G. Schomerus, & C. Spitzer (Hrsg). Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht. Gießen: Psychozial-Verlag. 53-80. [PDF]
- Krogmann, D. et al (2024). Die langen Schatten komplexer Sportschädigungen. Die Psychotherapie. In review.