Anhaltende Stigmatisierungsprozesse: die Perspektive des sozialen Umfelds
Ansprechpartnerin
- Frau Marie Blume, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie des Universitätsklinikums Leipzig
Thema und Fragestellung
Teil der SED-Politik sah vor, dass vieles im Verborgenen stattfand und teilweise keine vollständige Dokumentation über Geschehnisse vorliegt. Menschen die Unrecht durch die SED-Politik erfahren haben, stehen häufig vor dem Problem, dass ihnen das widerfahrene Unrecht möglicherweise nicht geglaubt oder die Erfahrungen angezweifelt werden. Dies führt nicht selten zu Miss- und Unverständnis sowie Ausgrenzungen. Uns interessiert im Rahmen dieses Forschungsprojekts, was Menschen bundesweit über SED-Unrechtserfahrungen wissen, wie sie mit Betroffenen umgehen und ihnen begegnen. Dazu werden wir eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durchführen und aus den Ergebnissen einen Leitfaden zur Entstigmatisierung und Wissensvermittlung entwickeln.
Methodisches Vorgehen
- repräsentative Bevölkerungsbefragung (N=1400) mit Oversampling der neuen Bundesländer
- Entwicklung eines Leitfadens zur Entstigmatisierung von Betroffenen in der Öffentlichkeit
- Zusammenfassung und Publikation der Ergebnisse
Veröffentlichungen
- Blume, M., Schott, T., Weiß, A., & Schomerus, G. (2024). Die anhaltende Stigmatisierung von SED-Opfern: Konzepte und Implikationen. In: B. Strauß, J. Frommer, G. Schomerus, & C. Spitzer (Hrsg). Gesundheitliche Langzeitfolgen von SED-Unrecht. Gießen: Psychozial-Verlag. 11-52. [PDF]