30.09.2010
Am 6. September 2010 starb unerwartet im Alter von 47 Jahren unser Kollege Dr. rer. nat. habil. Jörg Schumacher.
Jörg Schumacher studierte an der Universität Leipzig Psychologie und beschäftigte sich bereits 1988 in seiner Diplomarbeit mit einem medizinpsychologischen Thema. Während seiner anschließenden Assistententätigkeit bei Harry Schröder am Lehrstuhl für Klinische Psychologie der Universität Leipzig setzte er dieses Engagement für die Medizinische Psychologie fort. Von 1993 bis 1996 war er dann direkt Mitarbeiter unserer Abteilung, sammelte gezielt klinische Erfahrungen und promovierte 1994 zum Thema "Bewältigung chirurgischer Operationen - Differentialpsychologische Aspekte und Schlussfolgerungen für vorbereitende Interventionen". Von 1996 bis 2003 kehrte er als wissenschaftlicher Assistent (C1) an das Institut für Angewandte Psychologie der Universität Leipzig zurück, hielt aber eine enge Kooperation mit Elmar Brähler und anderen Mitarbeitern der Abteilung aufrecht, was sich unter anderem an vielen erfolgreichen gemeinsamen Veröffentlichungen ablesen lässt. Im Jahre 2002 habilitierte sich Jörg Schumacher mit dem Thema "Perzipiertes elterliches Erziehungsverhalten. Konzeptualisierung, diagnostische Erfassung und psychologische Relevanz im Erwachsenenalter", dessen Datengrundlage aus den von Elmar Brähler regelmäßig durchgeführten Repräsentativerhebungen der deutschen Bevölkerung stammte. Er ließ sich 2005 als psychologischer Psychotherapeut mit dem Fachkundeabschluss Verhaltenstherapie in Leipzig nieder. Seine Veröffentlichungsliste umfasst inzwischen über 120 Publikationen, von denen einige schon den Rang eines Standardwerkes der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie einnehmen.
Jörg Schumacher arbeitete von 2003 bis 2005 am Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Jena. Dort zeigte er sich nicht nur als kompetenter Wissenschaftler, sondern hinterließ als hervorragender Hochschullehrer durch seinen unerschütterlich wertschätzenden und humorvollen Umgang mit Studierenden und Kollegen einen bleibenden Eindruck.
Wir verlieren mit ihm einen hochgeschätzten Kollegen.
(Harry Schröder, Elmar Brähler, Bernhard Strauß und Uwe Berger im Namen aller Leipziger und Jenaer Kolleginnen und Kollegen)